24.01.2023 Tag des verfolgten Anwalts in Nürnberg

Dienstag, 24.01.2023, 18:30 Uhr, m CINECITTA Nürnberg, Arena Gewerbemuseumsplatz 3, 90403 Nürnberg

Hintergrund

Am 24. Januar 1977 wurden vier spanische Gewerkschaftsanwälte und ein Angestellter in ihrer Kanzlei in Madrid von Neofaschisten ermordet. Im Gedenken daran riefen Europäische Anwaltsvereinigungen vor einigen Jahren den 24. Januar als „Tag des verfolgten Anwalts" ins Leben.

Seit 2015 findet jährlich zum Tag des verfolgten Anwalts am 24. Januar auf Initiative der Nürnberger Juristengruppe bei amnesty international eine Veranstaltung statt, bei der insbesondere auf das Schicksal der verfolgten Kolleginnen und Kollegen weltweit aufmerksam gemacht wird und mit der zudem das Augenmerk auf die Bedrohung des Rechtsstaats im Ausland, aber auch im Inland gerichtet werden soll.

In diesem Jahr zeigen wir den Film „Rabiye Kurnaz vs. George W. Bush", der im April 2022 erstmals in die deutschen Kinos kam und zahlreiche Preise erhalten hat.

Erzählt wird die Geschichte der Bremer Hausfrau Rabiye Kurnaz, die mehr als fünf Jahre vor dem Supreme Court in Washington für einen fairen Prozess
und letztendlich die Freilassung ihres Sohnes Murat kämpft, der mit 19 Jahren verhaftet worden und fünf Jahre im Guantanamo Bay Naval Base inhaftiert war. In Bernhard Docke findet sie den engagierten und unermüdlich kämpfenden Anwalt an ihrer Seite, ohne den es wohl nicht gelungen wäre, ihren Sohn freizubekommen.

Wie der Regisseur Andreas Dresen diese Geschichte erzählt, ohne dabei auch das Versagen und die Hinhaltetaktik der damals amtierenden Bundesregierung unter Schröder, Fischer und Steinmeier auszusparen, vom zynischen Umgang der amerikanischen Bush Administration ganz zu schweigen, ist ein Meisterwerk: Brillant erzählt. Zum Weinen - zum Lachen, verstörend, berührend. Der Film stellt trotz seines ernsten und politischen Hintergrunds auf unnachahmliche, charmante Weise dar, wie wichtig rechtsstaatliche Prinzipien, eine funktionierende Justiz, Menschenrechte und vor allem anwaltliche Vertretung sind.

Bernhard Docke, Rechtsanwalt aus Bremen und seit Gründung Mitglied im Ausschuss für Menschenrechte bei der Bundesrechtsanwaltskammer, wird an diesem Abend anwesend sein und im Anschluss an den Film für Fragen und eine Diskussion zur Verfügung stehen.

Der Eintritt ist frei. Spenden vor Ort werden zur Finanzierung des Abends erbeten.

 

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